Schwur des KÄRNAN

  • Achterbahn | seit 2015 | Mit 73 Metern Höhe ist es die mit Abstand höchste Achterbahn und mitsammt der Burganlage das größte Bauwerk im Park, und erreicht nach dem großen Sturz bis zu 130 km/h
    Schwur des KÄRNAN

    Willkommen im KÄRNAN Museum. Erfahren sie mehr über die Geschichte des berühmten Wehrturms von Helsingborg. Begleiten sie uns auf eine Zeitreise und erfahren Sie mehr über den dänischen König Erik Menved, welcher den Turm errichten lies, welcher bis heute uneinnehmbar blieb.

    Schwur des KÄRNAN

    So oder so ähnlich könnte es sich anhören wenn der Touristenführer seine Besuchergruppe in dem alten Gewölbe der mächtigen Festung begrüsst, die seit 2015 im HANSA-PARK steht. Während der Führung erhalten die Gäste Einblicke in den Thronsaal mit seinen Exponaten und faszinierenden Austellungsstücken. Doch der KÄRNAN birgt noch weitere Geheimnisse, denen einige Archäologen zurzeit auf der Spur sind. Angeblich stehe die Festung unter einem höchst wirksamen Bann-Zauber dem der KÄRNAN seine Unbezwingbarkeit verdankt. Um diese Theorie zu belegen wird jetzt fieberhaft nach Beweisen gesucht.

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    Aus diesem Grund hat sich der norddeutsche Journalist Christian Schröder auf den Weg gemacht um mehr über die verborgenen Geheimnisse des KÄRNAN zu erfahren. Hierfür hat er sich professionelle Unterstützung in Person der Archäologin Jenny Fridh geholt. Zusammen erörtern sie die Beziehung zwischen König Erik VI. Menved und der Festung KÄRNAN. Gibt es tatsächlich einen Bann. Die Dokumentation können Sie jetzt im KÄRNAN Museum auf mehreren dafür vorgesehenen TV-Geräten verfolgen.


    Schwur des KÄRNAN

    Natürlich ist die Geschichte um den Schwur des KÄRNAN reine Fiktion. Doch der Hyper-Coaster ist höchst real. Mit seinen 73 Metern Höhe gehört der Schwur des KÄRNAN mit zu den höchsten Achterbahnen Deutschlands. Um die Standfestigkeit des Liftes und des Gebäudes drum herum sicherzustellen wird im Mai 2014 damit begonnen bis zu 9 Meter lange Bohrpfähle in den Boden zu bringen. Dafür musste auf 12 Meter Tiefe gebohrt, und anschließend eine Ausschachtung ausgehoben werden. Im Juli kommen die 104 Bohrpfähle wieder zu tage um für die Fundarmentarbeiten auf 60 cm gekappt und in das 55 Tonnen schwere Stahlnetz des Fundamentes verwoben zu werden. In der Nacht auf den 12. August wird das Fundament bis in den Mittag hinein gegossen, und am Abend des 25. August beginnt die Errichtung des gewaltigen Stahlbetonturms. Über ein sogenanntes Gleitschalungsverfahren wird Beton in eine sich selbst annhebende Form gegossen. Sobald der Beton genügend Festigkeit aufweist erscheint er unterhalb der Schalung als Teil eines gewaltigen Monolithen. Entscheidend bei dieser Fertigung ist die fortlaufende Nachlieferung von Stahl und Beton, um den folgenden Aufgsuss die Möglichkeit zu geben sich mit dem bereits gegossenen Beton zu verbinden. Zwischen 10 bis 40 Zentimeter pro Stunde bewegt sich die Schalung kontinuierlich nach oben, unter Berücksichtigung der zu erwartenden Temperaturverhältnisse, Krankapazität sowie Einbaukapazität für Beton und Bewehrung, nach Angaben der Firma Bitschnau aus Österreich, die sich für die Gleitschalung verantwortlich zeichnet. Die durchschnittliche Gleitgeschwindigkeit lag bei 5,80 Meter am Tag. Insgesamt wird eine Gleitfläche von 10.260 m² errichtet und 1,533 m³ Beton verbaut. Nach 14 Tagen ist am 8. September die letzte Ladung Beton aufgegossen und eine Höhe von 75 Metern erreicht. Nach einer Ruhephase kann die Monobox in Einzelteilen zum Erdboden zurück geholt werden.

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    Schon zu Beginn der Ideensammlung für die neue Achterbahn und Vorzeige-Attraktion ist den Projektleitern bewusst, dass die Achterbahn sehr hoch werden wird. Die Höhe soll sich in einem Bereich bewegen, der mit mindestens 61 Metern (200 Fuß) und maximal 91 Metern (300 Fuß) unter Achterbahnkennern als Hyper-Coaster klassifiziert wird. Sowohl für den HANSA-PARK, wie auch für viele Achterbahnhersteller sind dies neue Dimensionen. Erfahrungen mit solchen Größen haben in Europa vorrangig die Hersteller Intamin und Bolliger & Mabillard. In Amerika gibt es daneben noch, mit einigen sehr hohen Exemplaren, die noch aktiven Firmen Premiere Rides und S&S Sansei, sowie Togo in Fernost, mit bisher aber nur einer einzigen Anlage. Jedoch entscheidet sich der HANSA-PARK gegen einen etablierten Hyper-Coaster Experten und engagiert dafür die deutsche Achterbahnschmiede Gerstlauer Amusement Rides aus Münsterhausen. Mit dem Fluch von Novgorod und der Schlange von Midgard verbindet die beiden Geschäftspartner zum einen Erfolg mit beiden Projekten, zum anderen Vertrauen bei der Umsetzung. Gerstlauer bekommt die Gelegenheit sich in neuen Höhenverhältnissen zu beweisen, und KÄRNAN in die Top 20 der höchsten Achterbahnen der Welt einzureihen (Stand: Eröffnung 2015). Für diese Dimensionen setzt Gerstlauer auf sein neues Zugdesign "Infinity-Coaster", das 2013 im britischen Alton Towers mit dem "Smiler", einer Achterbahn mit 14 Inversionen, Premiere feiert, und 10 Tage später mit der Abschuss-Achterbahn Karacho im deutschen Tripsdrill Freizeitpark bereits mit einer zweiten Auslieferung dem Publikum präsentiert werden kann. KÄRNAN soll die Nummer Vier werden.

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    Kurz nachdem der Park sich aus der laufenden Saison verabschiedet hat, beginnen die Arbeiten am Treppenaufgang des Turms. Für das Bahnhofsgebäude werden Bohrpfähle gesetzt, und Ausschachtungen vorgenommen. Ende November fliegen die ersten Liftsegmente in das Turminnere. Knapp 20 Tage benötigen die Monteure für das Aufstecken des Liftes, und der First Drop, die erste große Abfahrt nach dem Aufzug, kann in den Turm eingebracht werden. Mit dem Jahreswechsel wird auf Hochtouren an der Errichtung des Gebäudes rund um den KÄRNAN-Turm sowie den riesigen und teils tief im Boden gesetzten Fundamenten der Hochfahrfiguren gearbeitet. Bis an den Saisonstart ran werden Fertigbetonteile aufgestellt und verbunden. Die ersten Gäste des Jahres können somit am 01. April die noch grau-blanke Festung des Hyper-Coasters bestaunen.

    Neben dem Stationsgebäude werden die Arbeiten am Terrainbereich nahe der Barracuda Slide bewundert. Im High-Speed Sektor der Achterbahn stehen bereits die ersten Stützen, von denen einige gerade mal einen Meter aus dem Erdboden herausragen. Mit schnellen Schritten werden die ersten Schienenteile aneinander gesetzt. Ein Schauspiel für viele Besucher des HANSA-PARK. In schwindelerregender Höhe montieren Arbeiter die mittlere Stützkonstruktion des Herzelementes, und das Aussehen einer Eisenbahnbrücke vermittelt. Nach und nach zieht sich der Schienenstrang durch den nördlichen Parkbereich, wodurch nicht nur die Höhe der Achterbahn deutlich wird sondern auch die Länge. KÄRNAN nimmt fast ein Drittel des gesamten Parks ein. Ende April ragt eine Hälfte des Herzelementes über dem First Drop, und die Drehungen an der Hochfahrfigur lassen erahnen, dass der Hyper-Coaster einem Stierritt gleich kommen wird.

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    Am 24. Mai steht das Herzelement endgültig und ein letztes Schienenstück wird eingesetzt. Schienenschluss im HANSA-PARK. KÄRNAN kann seine erste Testfahrten machen. Diese werden bereits sehnsüchtig erwartet. Viele Fans kommen in den Park um einen ersten Blick auf den rollenden und donnernden KÄRNAN zu erhaschen. Die ersten Fahrten können Pressevertretter wie auch geladene Gäste aus der Fan und Freizeitparkbranche am Abend des 30. Juni unternehmen. Bei einer Präsentation im Show-Theater des Parks erzählt Herr Leicht, Geschäftsführer des HANSA-PARK, in einer sehr persönlichen Atmosphäre von der Achterbahn und eröffnet den Gästen zum ersten Mal das Geheimnis um ein weltweit einzigartiges Element. Wenige Minuten später geht ein Ruck durchs Internet, nachdem über soziale Netzwerke bekannt gegeben wird, dass der Achterbahnlift zu einem Freifallturm wird. Durch die Vertretter der HANSA-PARK- und Achterbahn-Fanseiten und der blitzschnellen Berichterstattung erhällt der Hyper-Coaster schlagartig an Aufmerksamkeit und noch vor Eröffnung viele positive Reaktionen. Nun gilt es die Erwartung auch zu erfüllen.

    Im Anschluss der Präsentation erfolgten die Fahrten der geladenen Gäste, und unter schallenden Applaus aus Richtung der Aussenbremse startet KÄRNAN in den öffentlichen Betrieb. Grand Opening war dann der darauffolgende Tag, der 1. Juli 2015, mit vielen begeisterten Fans aus der HANSA-PARK und Achterbahnszene.

    Zu Beginn der Saison 2016 zeigen sich den erstaunten Besuchern erste große Thematsierungsansätze. Darunter ein gewaltiges Burgtor mit Zugbrücke, der erste Gang des KÄRNAN Museums, sowie die verborgenen Räume des Baumeisters und des Bannes. Im Gepäckraum erfahren sie , dass emsig an der Ausgrabung im KÄRNAN gearbeitet wird. Das Video eines Archäologen wird gezeigt, der über den neu entdeckten Raum des Baumeisters informiert. Neben einer großen Anzahl von Zahnrädern findet er hinter eine Reihe von Bücherregalen geheime Fächer in denen nach Aufforderung des Archäologen alle Taschen, Brillen, Handys, lose Gegenstände und Kameras abgelegt werden. Viele Zeichnungen des alten Meisters sind zudem in dem Raum zu entdecken. Zeichnungen von neuen Räumen, versteckten Fallen und einer vermuteten Fluchtmaschinierie, die dem König bei einer Belagerung sicher aus der Festung befördern sollte.

    Der Schwur des KÄRNAN ist keine klassische Achterbahn sowohl in der Ausführung wie auch in der Gestaltung. Als Gast muss man sich auf diese Achterbahn einlassen. So müssen die Wartenden erfahren dass nicht sie, sondern der geheimnissvolle Bann entscheidet, wer wo im Achterbahnzug sitzen wird. Es gbit vier Reihen mit jeweils vier Personen die per Zufallsverfahren den Reihen des Achterbahnzuges zugewiesen werden.

    Schwur des KÄRNAN

    Unter wandelnden Lichtern und spührbaren Grollen entwickelt sich der Bannraum somit zu einer wahren Lotterie. Haben die Fahrgäste in ihren Sitzen Platz genommen wird die Fluchtmaschienerie auch schon in Gang gesetzt, um die Besucher des KÄRNAN Museums vor dem Bann in Sicherheit zu bringen. Der Zug taucht hinab ins Kellergeschoss und verschwindet in der Dunkelheit. Kurz darauf erreicht dieser den Fuss des gewaltigen Turms sowie den Aufzug um den Fluchtwagen auf 73 Metern Höhe zu bringen. Mit lautem Kettengerassel setzt sich der Lift in Gang und befördert die Flüchtenden aufwärts. Unvermittelt bleibt der Zug vor der Liftkuppel stehen. Es ist als würde die Maschinerie von irgendwas blockiert. Dann ertönt die Melodie, ein Gesang mit einer unheilvollen Ankündigung. Die Zeilen des geheimnisvollen Banns, und dann stürzt das Gefährt samt Insassen rückwärts in die Tiefe. Eine Schrecksekunde, bis alle erkennen, dass sie abermals in der Kette hängen, und vom Kettenlift erneut aus dem Dunkel herausgezogen werden, um endlich über die Kuppel befördert und den Fängen des Banns in die Freiheit entlassen werden.


    Schwur des KÄRNAN Schwur des KÄRNAN

    Doch erst hier geht es so richtig rasant zu. Mit bis zu 130 Stundenkilometer schießt der Zug aus der Turmöffnung hervor und an den am Erdboden stehenden Passanten vorbei, mit Schwung wieder hoch in das 53 Meter hohe Herzelement, immer dabei bedacht, mit dem Kopf nach oben zu sitzen. Während der gesamten Aussenfahrt stehen die Gäste nie Kopf, trotz waghalsiger Richtungswechsel.

    KÄRNAN donnert durch die Parkschluchten, über den Köpfen der Menschen hinweg an der Barracuda Slide vorbei, in Schlangenlinien und über zwei brachiale Airtimehügel, und kommt vor der Festung in der Bremse wieder zur Ruhe. Kaum dem Bann entkommen geht es wieder zurück in die Festung. Im Dunkeln der Burg erwartet die Fahrgäste noch die erste und einzige Inversion der Achterbahn, eine Heartlineroll, sowie ein anschließendes Fahrfoto. Im Bahnhof angekommen erhalten die Gäste auf der gegenüberliegenden Seite der Gepäckaufbewahrung ihre Habseligkeiten zurück.

    Wenn sich Tageslicht durch den verwinkelten Ausgang stiehlt, öffnet sich bereits die große Kammer der KÄRNAN-Butiken. Der Museums-Shop lädt zum stöbern und staunen ein. Zahlreiche Merchandise-Prdukte im Design zum Schwur des KÄRNAN sind hier zufinden. T-Shirts und Caps, Schulsachen und Taschen, passende Süßigkeiten und mittelalterliches Spielzeug. Auch hier ist der Soundtrack auf CD erhältlich, und Fahrfotos aus der Schlußbremse können gekauft werden, die zuvor auf einen Flaschenzug montierte Monitorwand begutachtet werden können. Desweiteren bekommen alle hungrigen und durstigen Gäste Heiß- und Softgetränke sowie Popcorn in süß, salzig und karamellisiert.